Im Alleingang
Die Fotografin Elfriede Mejchar
Ausstellung im Wien Museum musa, 18. April bis 1. September 2024
Kurator/in: Anton Holzer, Frauke Keutler
Mit Elfriede Mejchar ist eine große österreichische Fotokünstlerin zu entdecken. Die Ausstellung präsentiert einen breiten Querschnitt durch ihr Werk und zeigt, wie eine künstlerische Außenseiterin die österreichische Fotografie der Nachkriegszeit quasi "im Alleingang" erneuerte.
Katalog: Grenzgängerin der Fotografie. Die Fotografin Elfriede Mejchar, München: Hirmer Verlag, 2024. Eine Kooperation zwischen dem Wien Museum, der Niederösterreichischen Landesgalerie und dem Museum der Moderne in Salzburg.
Augenblick!
Straßenfotografie in Wien
Wien Museum/MUSA, 19. Mai bis 23. Oktober 2022
Kurator/in: Anton Holzer, Frauke Kreutler
Wiens Alltags- und Straßenleben in faszinierenden, noch nie gezeigten Bildern: Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt durch die Geschichte der Wiener "Street Photography" von den 1860er Jahren bis zur Instagram_Ästhetik der Gegenwart. Der Großteil der fotografischen Arbeiten stammt aus den Sammlungen des Wien Museums, das mit diesem Projekt erstmals seine große Fotosommalung in ihrer ganzen Breite vorstellt.
Katalog: Anton Holzer, Frauke Kreutler (Hg.): Augenblick! Straßenfotografie in Wien, Heidelberg: Kehrer Verlag, 2021 (im Museum: 39 Euro)
Die erkämpfte Republik
1918/19 in Fotografien
Wien Museum, 25. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019
Kurator: Anton Holzer
Wien, 12. November 1918: Hunderttausende waren auf die Wiener Ringstraße gekommen, um das Ende der Habsburger Monarchie und den demokratischen Neubeginn zu feiern. An diesem Tag wurde die Republik Deutschösterreich ausgerufen. Die Ausstellung Die erkämpfte Republik erzählt anhand der Ereignisse in Wien davon, wie der neue Staat entstand und welche Folgen die Wendezeit 1918/19 hatte.
Zwölf dramatische Monate in faszinierenden historischen Fotodokumenten: Der Zerfall des Habsburgerreiches und das Kriegsende, die Rückkehr der Soldaten, Hunger und Not. 1918/19 markiert aber auch den Beginn einer neuen demokratischen Ära: Das Frauenwahlrecht wurde eingeführt, Zensur und Versammlungsverbote wurden aufgehoben, der 8-Stundentag eingeführt. Diese Errungenschaften kamen nicht von selbst – sie waren hart erkämpft. Schauplatz der Massenkundgebungen und revolutionären Proteste war die Wiener Ringstraße.
Katalog: Anton Holzer: Die erkämpfte Republik. 1918/19 in Fotografien, Salzburg/Wien: Residenz Verlag, 2018, 25 Euro.
Robert Haas
Der Blick auf zwei Welten / Framing Two Worlds
Wien Museum 24.11.2016-26.2.2017
Kurator/In: Anton Holzer, Frauke Kreutler
Robert Haas (Wien 1898 – New York 1997) gehört zu den großen österreichisch-amerikanischen Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete zunächst als Grafiker und Druckkünstler in Wien, ehe er – nach einer Ausbildung bei der Wiener Atelierfotografin Trude Fleischmann – eine Karriere als Fotojournalist begann. In den 1930er-Jahren entstanden berührende Alltags- und Sozialreportagen, aber auch Porträts und Objektstudien. Mehrere Jahre lang war Haas offizieller Fotograf der Salzburger Festspiele.
Wegen seiner jüdischen Herkunft 1938 aus Österreich vertrieben, startete er in New York als Grafikdesigner und Drucker eine zweite berufliche Karriere. Daneben entstanden eindrucksvolle Großstadtfotografien, die den Einfluss moderner amerikanischer Kunstströmungen verraten. Auf Reisen dokumentierte Haas den „American Way of Life“ abseits der großen Metropolen, außerdem porträtierte er Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Oskar Kokoschka. Das Wien Museum hat 2015 den fotografischen Nachlass von Robert Haas erworben und zeigt das nahezu unbekannte Œuvre erstmals einer breiten Öffentlichkeit.
Katalog: Robert Haas. Der Blick auf zwei Welten, hg. von Anton Holzer und Frauke Kreutler, Berlin: Hatje Cantz, 2016, 200 Seiten, 219 Abb. (dt. und engl. Ausgabe)
Trude Fleischmann
Der selbstbewusste Blick
Wien Museum, 27.1.-29.5.2011
Kurator/in: Anton Holzer, Frauke Kreutler
Sie fotografierte Theaterstars, Tänzerinnen und Intellektuelle. Berühmt geworden sind ihre Porträts von Zeitgenossen wie Karl Kraus, Adolf Loos, Alban Berg oder Albert Einstein. Für Furore sorgten in den 1920er-Jahren ihre Bewegungsstudien von nackten Tänzerinnen. Trude Fleischmann (1895–1990) gehört zu den großen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Wiener Zeit von 1920 bis 1938 steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Gezeigt werden ihre bekanntesten Werke, viele davon aus dem Wien Museum, aber auch bisher unbekannte Arbeiten, die ein neues Licht auf die Fotografin werfen.
Trude Fleischmann war eine jener selbstbewussten jüdischen Fotografinnen, die nach dem Ersten Weltkrieg in Wien eigene Studios eröffneten und in einem traditionellen Männerberuf Karriere machten. Die erfolgreiche Fotounternehmerin arbeitete moderner und gewagter als ihre Vorgängerinnen und viele ihrer männlichen Kollegen. Ihr Atelier wurde zu einem wichtigen Treffpunkt des Wiener kulturellen Lebens.
1938 brach für Fleischmann – wie für andere Jüdinnen und Juden auch – eine Welt zusammen. Sie flüchtete vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach New York. Hier gelang es ihr, erneut Fuß zu fassen und eine zweite Karriere als Fotografin aufzubauen
Katalog: Trude Fleischmann. Der selbstbewusste Blick, hg. von Anton Holzer und Frauke Kreutler, Ostfildern: Hatje Cantz 2011, 200 S., 139 Abb. in Duoton, 39,80 Euro
Blau
Die Erfindung der Donau
Technisches Museum Wien, Sommer 2005
Kurator; Katalogtexte
Blau wurde die Donau während der Pariser Weltausstellung 1867. Im Frühjahr dieses Jahres war Johann Strauß mit seiner neuen Walzermelodie in die französische Hauptstadt gereist. Am 28. Mai erklang "Die schöne blaue Donau" auf einem rauschenden Ball. Unter den Zuhörern waren Kaiser Napoleon III. und seine Frau Eugénie. "Le beau Danube bleu" fand ein überwältigendes Echo, der Walzer wurde zum Welterfolg.
Die Ausstellung zeigte ein anderes, weniger bekanntes Gesicht des Flusses. Sie erzählte von seiner technischen Neuerfindung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Reise begann in Wien und führt dann entlang des Flusses knapp zweitausend Kilometer ostwärts, bis ans Schwarze Meer.
Das Projekt "blau. Die Erfindung der Donau" verbindet eine Kulturgeschichte des Flusses mit einer Erkundung in der Gegenwart. Zwei renommierte Künstler, Iosif Király (Bukarest) und Sophie Ristelhueber (Paris), wurden eingeladen, ihre Sicht auf den Fluss fotografisch festzuhalten. Im Winter und Frühjahr 2004/05 reisten die beiden Fotografen entlang der Donau, ostwärts und westwärts. In der Ausstellung kreuzen sich ihre Eindrücke und treffen auf historische Objekte.
Katalog: Anton Holzer, Elisabeth Limbeck (Hg.): Blau. Die Erfindung der Donau. Mit Fotoarbeiten von Iosif Kiraly und Sophie Ristelhueber, 203 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Salzburg, Fotohof edition, 2005.
Die Schärfung des Blicks
Joseph Petzval: Das Licht, Die Stadt und die Fotografie
Technisches Museum Wien, Oktober 2003 bis Februar 2004
Ko-Kurator, Katalogtext
Die Ausstellung zeigte einzigartige - und teilweise noch nie ausgestellte - Objekte aus der Frühzeit der österreichischen Fotografiegeschichte. Entlang der Lebensgeschichte von Joseph Petzval - er war Professor für Mathematik an der Universität Wien - eines lange Zeit in Vergessenheit geratenen Protagonisten der österreichischen Fotografieentwicklung, dokumentierte die Schau eine faszinierende Spurensuche in der Pionierzeit eines neuen Mediums. Zu sehen waren u.a. jene Daguerreotypien, die zu den frühesten erhaltenen fotografischen Dokumenten in Österreich gehören. Gezeigt wurde auch eine Serie der ältesten erhaltenen Panoramaaufnahme Wiens (um 1850)vom Fotografen Paul Pretsch, aufgenommen vom Turm des Stephansdoms aus, ebenso wie beeindruckende Porträtstudien auf Salzpapier aus dem Nachlass Petzvals. Ausgestellt wurde schließlich auch der Prototyp der Kamera, mit der Joseph Petzval als Erforscher des fotografischen Lichts bekannt wurde und die später unter dem Namen Voigtländer berühmt wurde.
Katalog: Die Schärfung des Blicks. Josef Petzval - Die Stadt, das Licht und die Fotografie, Hg. von Manuela Fellner, Anton Holzer und Elisabeth Limbeck-Lilienau, Technisches Museum, Wien 2003
Vertikal
Die Innsbrucker Nordkette. Eine Ausstellung in der Stadt
Innsbruck, Sommer 2002
Ko-Kurator, Katalogtexte
Das Projekt "vertikal" beschäftigte sich mit dem Wechselspiel zwischen Stadt und Gebirge. Die Ausstellung im öffentlichen Raum lenkte den Blick auf die Bergkette im Norden der Stadt. Anhand dieser alpinen Bühnenkulisse ließen sich historische Entwicklungsstufen und -möglichkeiten alpiner Landschaften zu veranschaulichen.
Zur Ausstellung erschien ein Führer in deutscher, englischer und italienischer Sprache.
Rundum Berge
Oder die Kunst, alles sehen zu können
Eine Ausstellung über alpine Faltpanoramen
Innsbruck, Alpenverein Museum, Sommer 2000
Alpines Museum des DAV, München, Sommer 2001
Montafon, Sommer 2003
Mitarbeit, Text: Begleitbroschüre
Die große Zeit der Panoramen war das 19. Jahrhundert. Die alpinen Rundsichten sind heute nur mehr wenig bekannt. Entlang dieser Preziosen aus dem Archiv des Alpenverein Museums Innsbruck zeigte die Ausstellung die Annäherung an das Gebirge als Ineinander von Erwanderung und Erschließung, Eroberung und Erkenntnis, Benennung und Bebilderung. Die wiederentdeckte Sammlung von Panoramen ermöglicht zudem Einblick in ein ebenfalls fast vergessenes grafisches Handwerk - jenes der Lithografie -, das wie kein zweites die populäre Bildwelt des 19. Jahrhunderts und zweifellos auch die beginnende Aneignung des Gebirges im Blick der Touristen geprägt hat.
Publikation: Zur Ausstellung erschien ein Faltpanorama in Leporello-Form mit Texten von Anton Holzer und Bodo Hell, erhältlich über das Alpenverein Museum Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 15, A-6010 Innsbruck, tel. +43 512 59547, museum@alpenverein.at
Schöne Grüße
Die 3 Zinnen oder Eine kleine Geschichte vom Blick auf das Gebirge
Alpenverein Museum, Innsbruck, Sommer1996
Kulturhaus Niederdorf, Toblach, Sommer 1997
Kuratur, Autor der Begleitpublikation
Die historische Lektüre der populären Drei-Zinnen-Abbildungen zeigt, dass das Arrangement der klassischen touristischen Ansichten durch die Schule des Krieges gegangen ist. Eingerichtet auf die heute bekannte Nordwand der Drei Zinnen hat sich der Blick zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Frontlinie des Ersten Weltkrieges heraus: im Fadenkreuz der Waffen.
Anhand von historischen Bildpostkarten der Drei Zinnen erzählt die Ausstellung, wie dieser Berg innerhalb von mehreren Jahrzehnten zum symbolgeladenen Wahrzeichen der Dolomiten geworden ist.
Publikation zur Ausstellung: Die Bewaffnung des Auges. Die Drei Zinnen oder Eine kleine Geschichte vom Blick auf das Gebirge, Wien, Turia + Kant, 1996, 2. Auflage 1997.